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Studieren in Deutschland - darauf sollten Studenten vorbereitet sein

Mit dem Beginn des Studiums beginnt für viele eine aufregende Zeit.

Mit dem Beginn des Studiums beginnt für junge Erwachsene eine aufregende Zeit. Der neue Lebensabschnitt steckt voller neuer Herausforderungen. Anders als zuvor in der Schule ist sehr viel mehr Eigenverantwortung gefragt. Vom Stundenplan bis zur ersten eigenen Wohnung muss einiges nun selbst organisiert werden. Auch finanziell stehen einige dann das erste Mal auf eigenen Beinen.

Was macht das Studium so herausfordernd? Auf der einen Seite ist es das Lernen. Es unterscheidet sich sehr stark vom schulischen System. Während Schüler durch die Lehrpläne sehr starr durchs Schuljahr geführt werden, genießen Studenten wesentlich mehr Freiheiten. Außerhalb von Lehrveranstaltungen mit Präsenzpflicht (zum Beispiel mehrtägige Praktika) müssen Studenten nicht im Hörsaal sitzen. Was zählt, ist das Abschneiden in den einzelnen Prüfungen. Eine Freiheit, die auch Verantwortung mit sich bringt. Letztere haben Studenten auch im Hinblick auf den Alltag – sprich den Haushalt und die Wohnung – zu übernehmen. Nicht jeder junge Erwachsene kommt damit auf Anhieb zurecht.

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Erster eigener Haushalt: Es wird ernst

In Deutschland existieren knapp 400 Hochschulen. Davon sind 121 Universitäten, 218 Fachhochschulen und 57 Kunst- und Musikhochschulen. Diese Zahlen basieren auf Angaben der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und sind ein Beleg für die Vielfalt in Deutschlands Hochschullandschaft. Auf der anderen Seite dürfte schnell klar sein, dass nicht jeder Student die Wunschuni direkt vor der Haustür hat.

Wer an einer der Elite-Universitäten wie

  • TU Dresden
  • LMU München
  • FU Berlin
  • EKU Tübingen

studieren will, wird die Bequemlichkeit der elterlichen Wohnung verlassen müssen. Damit wird die Herausforderung Studium noch ein Stück größer.

Auf der Liste stehen – neben der Einschreibung – auch:

  • die Suche nach einer Wohnung/WG
  • das Abschließen eines DSL-/Kabelanschlusses
  • die Wohnungseinrichtung.

Und alles kostet Geld – angefangen vom ersten eigenen Kühlschrank über das Bett und den Schreibtisch bis hin zur Kaution für die „eigenen“ vier Wände.

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Wohnen als Student – WG und Co.

Zu den Herausforderungen als Student – speziell vom Standpunkt eines Erstsemesters aus betrachtet – ist die Suche nach einer passenden Bleibe. Grundsätzlich haben Studenten drei Optionen:

  • Wohngemeinschaft (WG)
  • Studentenwohnheim
  • eigene Wohnung.

Jeder der genannten Möglichkeiten hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Beispiel WG: Wer sich für zwei bis drei Mitbewohner entscheidet, teilt sich die Kosten fürs Wohnen. Allerdings haben einzelne Mitbewohner Charakterzüge, die schnell für Reibereien sorgen können – Stichwort Sauberkeit.

Im Hinblick auf die Kosten wechseln sich das Studentenwohnheim und die WG ab. Hintergrund: Je nach Ausstattung und Hochschule kann ein Zimmer im Studentenwohnheim schnell 250 Euro und mehr pro Monat kosten. Die WG ist in diesem Fall eventuell günstiger. Aber: Es gibt auch Standorte mit günstigen Wohnheimzimmern. Und bei der WG darf nicht vergessen werden, dass hier zusätzliche Kosten anfallen. Nebenkosten wie Kabel- und Internetanschluss (oft ans Campusnetz) sind in den Wohnheimen nicht selten bereits inklusive. Die eigene Wohnung schneidet bei den Kosten – da Miete und Nebenkosten allein zu tragen sind – meist schlechter ab.

Achtung: Das Zimmer oder Appartement im Studentenwohnheim ist in vielen Fällen ein Wohnen auf Zeit. Betrieben werden Wohnheime oft durch die Studentenwerke. Beantragt werden kann das Wohnen im Wohnheim häufig nur, solange sich Studenten noch innerhalb der Regelstudienzeit befinden. Es ist daher anzuraten, die Anspruchsvoraussetzungen auf den Wohnheimplatz nicht nur zu überfliegen.

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Welche Nebenkosten bringt das Wohnen mit sich?

Wohnen kostet Geld! Diese Erfahrungen machen nicht nur Erwerbstätige. Auch Studenten müssen sich daran gewöhnen, dass es ein Dach überm Kopf nicht kostenlos gibt. Der reine Mietzins ist aber nur eine Seite der Medaille. Die Nebenkosten drohen mitunter übersehen zu werden.

Was gehört eigentlich alles zu den Nebenkosten? Grundsätzlich sind hierunter auf der einen Seite die Betriebskosten zu verstehen, welche Vermieter auf Mieter – und dies sind Studenten am Ende – umlegen. In diese Kategorie fallen unter anderem:

  • Heizkosten
  • Warmwasser
  • Grundsteuer
  • Gebäudeversicherung
  • Hausmeisterservice.

Andererseits müssen Mieter den Strom stemmen, zahlen den Kabel-/DSL-Anschluss im Regelfall aus eigener Tasche und werden auch bei Schönheits- oder Kleinreparaturen zur Kasse gebeten. Letzteres muss allerdings durch den Mietvertrag entsprechend festgelegt werden.

Entsprechende Klauseln schreiben im Regelfall vor, bis zu welcher Höhe der Mieter die Reparatur selbst übernehmen muss. Gerade im Hinblick auf die Nebenkosten kommt die Überraschung zum Jahreswechsel. Lässt der Vermieter den Verbrauch des zurückliegenden Jahres ermitteln, wartet auf den ein oder anderen Studenten eine hohe Nachzahlung.

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Weitere Kostenpunkte im Studium

Mit dem Dach überm Kopf ist es natürlich noch nicht getan. Wer studiert, braucht Geld für das Essen in der Mensa oder einen vollen Kühlschrank. Natürlich darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, dass auch:

  • Lehrmaterial
  • Übungs- und Tutorienhefte
  • Bücher

ein Loch in die Haushaltskasse reißen können. Und die Kosten sollten nicht unterschätzt werden. Fachbücher können durchaus einen hohen zwei- bis dreistelligen Betrag verschlingen.

Die Liste der Kosten, welche auf Studenten zukommen, lässt sich um noch einige Punkte erweitern. Ein eigenes Auto macht sich mit:

  • Benzin
  • Versicherung
  • Kfz-Steuer
  • Reparaturen

bemerkbar. Selbst wenn kein Pkw genutzt wird, ist die Mobilität ein Kostenfaktor. Ein Bahnticket kann schnell 100 Euro (teils auch deutlich mehr) kosten.

Achtung: Studenten, die sich von den Eltern abnabeln, sollten sich auch um das Thema Versicherungsschutz kümmern. Es gibt hier durchaus den ein oder anderen wichtigen Aspekt zu berücksichtigen. Wird das Ganze auf die „lange Bank“ geschoben, drohen teils erhebliche Kostenrisiken für den Schadensfall.

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Wo sind Ansätze für Sparmöglichkeiten?

Das Leben als Student kann teuer sein. Nach Abzug aller Kosten, die Monat für Monat auflaufen, bleibt oft nicht mehr viel in der Haushaltskasse übrig. Hierin liegt einer jener Gründe, warum viele früher oder später auf die Suche nach einem Nebenjob gehen. Doch auch im studentischen Alltag gibt es Möglichkeiten, die Lebenshaltungskosten niedrig zu halten und Geld zu sparen. Vom Teilen der Mietkosten in einer WG über verschiedene Vergünstigungen durch den Studierendenausweis bis hin zu Spartricks bei der Steuererklärung – wer sich schlau macht, kann in vielen Bereichen günstiger leben. Zwar ist jedem bewusst, dass man im Studium mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten klar kommen muss, wer jedoch clever organisiert, muss sich nicht überall zwangsläufig einschränken.

Wer trotz finanzieller Unterstützung der Eltern oder dem BAföG nicht über die Runden kommt und keine zusätzliche Zeit in einen Nebenjob investieren kann, sollte sich über mögliche Stipendien informieren. Das Gute daran: Dieses Geld muss in der Regel nicht zurückgezahlt werden. Unterstützung gibt es von den unterschiedlichsten Anbietern für beinahe jedes Studienfach oder jede Lebenssituation. Zudem werden mache Stipendien unabhängig von der bestehenden Einkommenssituation gezahlt.

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Fazit: Das Leben als Student kostet Geld

Der erste Tag an der Uni ist aufregend. Nach einigen Wochen hat sich Normalität eingestellt. Was bleibt, ist allerdings oft das Stirnrunzeln beim Blick auf den Kontostand. Viele Studenten müssen den Gürtel enger schnallen. Wohnung, Auto, Handy und der DSL‑Anschluss – nur einige Beispiele, wo auch angehende Akademiker tief ins Portemonnaie greifen müssen. Um einige Kostentreiber führt kein Weg herum. An anderer Stelle bietet sich durchaus Gelegenheit, den einen oder anderen Euro zu sparen.

Wer sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten informiert, kann seinen Alltag von Grund auf besser organisieren. Es kommt nur darauf an, Rabatte und Sparpreise konsequent auszunutzen, um finanziell über die Runden zu kommen.