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Skurrile Steuern aus aller Welt - unsere Top 10

Wenn Geld in die Staatskasse gespült werden soll, zeigen sich Regierungen rund um den Globus zuweilen äußerst erfinderisch. Hier eine Liste der absurdesten Steuern der Welt.

Wenn Geld in die Staatskasse gespült werden soll, zeigen sich Regierungen rund um den Globus zuweilen äußerst erfinderisch. Immer wieder sorgen absurde Steuern für Aufsehen und Kopfschütteln in der Bevölkerung. Hier eine Liste der absurdesten Steuern der Welt.


1. Leichenwagensteuer

Wer sich nach dem Ableben nicht selbst zum Bestatter schleppt, sondern den Komfort eines Leichenwagens vorzieht, spült Geld in die griechische Staatskasse. Denn seit 2012 gelten Leichenwagen in Griechenland nicht mehr als Nutzfahrzeuge, sondern werden wie Luxuswagen besteuert. Die KfZ-Steuer ist damit um das 6-fache höher. Griechenland kann das Geld aber auch wirklich gut gebrauchen.

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2. Crack-Steuer

Da mit Drogen ordentlich Geld verdient wird, wollte der US-Bundesstaat Tennessee hier ein wenig mitverdienen und führte 2005 eine Drogensteuer für Dealer und Konsumenten ein. Bevor Dealer ihre Ware an die Kunden bringen durften, mussten sie zunächst anonym eine Steuer entrichten: pro Gramm Gras 3,50$, für Kokain 50$ und für Meth oder Crack 200$. Im Gegenzug erhielten sie eine Marke, die ihnen im Falle einer Festnahme garantierte, “nur” wegen Drogenhandels, nicht aber wegen Steuerhinterziehung angeklagt zu werden. Käufer verbotener Substanzen mussten diese innerhalb von 48 Stunden nach Erwerb ebenfalls versteuern, um sich nicht der Steuerhinterziehung strafbar zu machen. Da weder Dealer noch Konsumenten gewissenhaft die Steuer zahlten, wurde die Drogensteuer in 2009 wieder abgeschafft.

Drogensteuer

3. Luftsteuer

Zur Aufbesserung der Stadtkasse erhebt die Stadt Fürth seit 2009 eine im Volksmund als Luftsteuer bekannte Gebühr. Sind an Privathäusern Kaugummi- oder Zigarettenautomaten angebracht, die mehr als 15 Zentimeter auf den Gehweg ragen, müssen jährlich bis zu 125 Euro an Gebühr gezahlt werden. Gleiches gilt für Werbeplakate, die in den öffentlichen Raum ragen, hier werden sogar bis zu 1.000 Euro pro Jahr erhoben.

Luftsteuer

4. Hexensteuer

Rund 4.000 Hexen gehen derzeit in Rumänien ihrem ehrbaren Gewerbe nach. Lange Zeit wurden deren Dienstleistungen vom Staat nicht offiziell anerkannt. Das fand eine findige Hexe ungerecht und erstritt im Jahr 2006 vor Gericht ihr Recht auf die behördlich anerkannte Berufsbezeichnung “Hexe”. Das rief dann leider auch die Steuer-Behörden auf den Plan, die 2011 eine Besteuerung des Einkommens aus Hexentätigkeit mit 16% einführten. Die nationale Hexenvereinigung belegte daraufhin die Regierung umgehend mit einem Rachefluch.

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5. Spatzensteuer

Im 18. Jahrhundert herrschte in Deutschland eine regelrechte Spatzenplage. Die kleinen Vögel pickten mit Vorliebe das frische Saatgut von den Feldern und verursachten so enorme Ernteverluste. Um das Problem einzudämmen, führte das Kurfürstentum Hannover eine Belohnung von 6 Kreuzern je 12 lebend gefangener Spatzen ein. Wer im Jahr nicht mindestens 12 der kleinen Sperlinge beim Kurfürsten abliefern konnte, musste dagegen eine Steuer von 12 Kreuzern entrichten.

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6. Tattoo-Steuer

Wer im US-Staat Arkansas nicht auf Piercings, Tattoos, Branding & Co. verzichten kann, der zahlt für die unnatürliche Verschönerung seines Körpers eine Steuer von 6% der Verschönerungskosten. “Keep Your Body Natural” heißt das Programm, mit dem einige Politiker den Körperverschönerungs-Freunden etwas Geld aus der Tasche ziehen wollen.

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7. Sex-Steuer

Als erste deutsche Stadt führte Köln 2004 eine Steuer für die käufliche Liebe ein. Seitdem müssen Prostituierte im Schnitt 150 Euro pro Monat zahlen, um ihrem Gewerbe nachgehen zu dürfen. Bis zu 800.000 Euro nimmt die Stadt damit jährlich ein. Im Gegenzug können Prostituierte aber auch einige zur Verrichtung ihrer Dienstleistungen nötigen Ausgaben steuerlich geltend machen. So gilbt’s etwa für die Anschaffung von Kondomen, Peitschen, Dildos oder Dessous wieder Geld vom Staat erstattet.

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8. Gardinensteuer

Wer rechtschaffen lebt, hat nichts zu verbergen! So sehen das viele Niederländer bis heute und verzichten auf Privatsphäre spendende Gardinen an den Fenstern. Ein weit verbreiteter Mythos besagt dagegen, dass die Offenheit der Niederländer auf einer geheimen Gardinensteuer fußt. Wer seine Fenster verhängt, müsse also Abgaben dafür zahlen.

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9. Pups-Steuer

Der Ausstoß schädlicher Gase wird in vielen Ländern besteuert. In Neuseeland bereitet vor allem der Methangas-Ausstoß Sorgen, der etwa die Hälfte aller entstehenden Treibhausgase ausmacht. Verantwortlich gemacht für die Entstehung enormer Methangas-Mengen werden vor allem die rund 40 Millionen Schafe und 4,5 Millionen Kühe der Insel. Um die Forschung zur Reduzierung des Methans zu finanzieren, plante die Regierung 2003 die Einführung einer entsprechenden Steuer für Landwirte. Die Farmer fanden diese als Blähungs-Steuer bekannte Abgabe wenig lustig und starteten umgehend die Gegenkampagne “Raise a Stink” (Stunk machen), bei der Pakete mit Viehdung an verschiedenen Behörden verschickt wurden.

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10. Jungfernsteuer

Viel Phantasie in Steuersachen zeigte auch schon der preußische Adlige von Wartenberg. Anfang des 18. Jahrhunderts mussten unverheiratete Frauen im Alten von 20 bis 40 Jahren in Berlin monatlich 2 Groschen Jungfernsteuer abtreten, um Ehepaare und ihren Nachwuchs zu unterstützen. Auch Junggesellen mussten in dieser Zeit mit Bestrafung rechnen. Wer nicht spätestens mit 20 Jahren in den Hafen der Ehe steuerte, musste jeden Sonntag mit anderen Junggesellen auf Marktplätzen nackt im Kreis tanzen und seine Ehelosigkeit besingen.

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