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Wie spare ich beim Umzug sinnvoll Geld?

Umzüge kosten Zeit und Geld. Hier erfährst du, was es bei einem Wohnungswechsel zu beachten gibt und wie du die Kosten möglichst niedrig hältst.

Umzüge sind oft ein nicht zu vermeidendes Übel. Auch wenn alles gut verläuft, müssen trotzdem Zeit und Arbeit investiert werden. Zudem sind die Kosten dieses Unterfangens nicht zu unterschätzen. Das größte Problem hierbei ist, dass Geld in der Regel nur auf Kosten von noch mehr Zeit- und Arbeitsaufwand eingespart werden kann.

Es liegt in der menschlichen Natur, dass wir daher nach Möglichkeiten suchen, die diese Regel widerlegen. Dank des Internets haben wir heute Zugang zu einer Vielfalt an Spartipps, von Expertenmeinungen über Erfahrungsberichte bis hin zu Großstadtmythen, sogenannten ‘urban myths’.

Der wohl bekannteste Tipp bezieht sich hierbei auf Bananenkisten vom nächsten Supermarkt. Diese sind, laut der Legende, nicht nur stabil und zuverlässig, sondern vor allem auch oft komplett kostenfrei. Doch aufgepasst: Experten empfehlen, nicht an den Umzugskartons zu sparen.

Gerade Bananenkisten zeichnen sich vor allem drei Dinge aus, die für einen Umzug ungeeignet sind:

  • Zwar sind sie stabil, dafür allerdings auch schwer zu entsorgen, da die Verklebung die Zerkleinerung der Kisten immens erschwert.
  • Bananenkisten und ähnliches Verpackungsmaterial haben in der Regel ein großes Loch oben mittig.
  • Die Kisten sind erstaunlich scharfkantig und verfügen über ungeeignete Grifflöcher.

Wenn du deinen Umzugshelfern (und den eigenen Fingern) also eine Freude machen willst, solltest du in Qualitätsware investieren, die immerhin schon ab ca. 1,50 € pro Karton zu haben ist. Dazu später mehr.

Doch wo kann man wirklich Geld sparen? Allgemein lassen sich echte Tipps in drei Kategorien unterteilen.

1. Günstige, aber mitunter riskante Alternativlösungen

2. Clevere Investitionen, um langfristig zu sparen

3. Steuerliche Ersparnisse und staatliche Hilfe

Natürlich sind die Nützlichkeit der nachfolgenden Tipps und Ratschläge stark abhängig von den Besonderheiten deines Umzugs. Wer zum Beispiel jeden Euro umdrehen muss, ist vielleicht geradezu gezwungen, doch zu den oben kritisierten Bananenkisten zu greifen.

1. Günstige, aber teils riskante Alternativlösungen

Freunde/Familie oder Studenten als Umzugshelfer

Klar, fast jeder Umzug lässt sich mit Hilfe von Bekannten durchführen. Hat im Freundeskreis niemand Zeit, können Vermittlungsportale wie Studenten Umzugshilfe mit arbeitswilligen Studenten aushelfen. Dann noch ein Miet-Transporter, ein wenig Werkzeug, ein Kasten Bier und eine Ladung Pizzen: Unter diesen Voraussetzungen sollte es doch möglich sein, alles sicher von A nach B zu transportieren, oder? Während das natürlich stimmt, wird ein solcher, selbst organisierter Umzug schnell kompliziert, wenn dein Inventar mehr umfasst als einen Kleiderschrank und ein Bett.

Achte bei der Organisation darauf, dass ein möglichst detaillierter Plan vorliegt, was wann und wohin geräumt wird. Wenn sich alle daran halten, kann der Umzug relativ kostengünstig durchgeführt werden. Einziges wirklich großes Manko: Die Hilfe von Bekannten oder vermittelten Studenten zählt offiziell als Nachbarschafts- oder Freundschaftsdienst. Das heißt, dass die Helfer nicht versichert sind, weder für Schäden an Möbeln oder dem Gebäude noch für Schäden an der eigenen Person.

Fazit: Mit diesem Tipp lässt sich eine Menge Geld sparen. Allerdings geht diese Ersparnis Hand in Hand mit einem erhöhten Risiko und einem erheblichen Mehraufwand bei der Organisation.

Gebrauchte & geliehene Umzugskartons

Seiten wie eBay Kleinanzeigen oder Kartonfritze bieten Plattformen für den Erwerb von gebrauchten Umzugskartons. Viele Menschen möchten ihre Kartons entweder nicht selbst entsorgen oder wenigstens einen Teil des investierten Geldes nach dem Umzug wieder zurückholen. Da Umzugskartons oft bis zu vier Umzüge “überleben”, kann man hier schnell fündig werden und auch mit schmalem Geldbeutel gute Ware erstehen. Mit etwas Glück finden sich hier sogar kostenfreie Umzugskartons zur Selbstabholung.

Einige Firmen bieten zudem einen Leihdienst für Umzugskartons an. In diesem Fall ist garantiert, dass man Qualitätsware erhält.

Fazit: Mit diesem Tipp schaffst du den Spagat und sicherst dir gute Kartons für kleines Geld.

Beiladung nutzen

Viele Umzugsunternehmen bieten einen Umzug per Beiladung an. Das bedeutet, dass man nicht den ganzen Umzugswagen mietet, sondern lediglich einen Teil der Ladefläche. Somit kommt man in den Genuss eines professionellen Umzugsunternehmens, ohne jedoch die vollen Kosten tragen zu müssen.

Fazit: Wer wenige, dafür aber wertvolle (oder emotional wichtige) Gegenstände besitzt, kann hier viel Geld sparen und trotzdem auf Nummer sicher gehen.

2. Clevere Investitionen, um langfristig zu sparen

Umziehen kostet Geld. Umzugsunternehmen verlangen oft Preise, die für Laien unverständlich hoch sind. Doch das ändert sich aktuell. Unternehmen wie zum Beispiel Movinga bauen auf Transparenz, um Umzugswilligen ein besseres Verständnis der einzelnen Preisfaktoren zu vermitteln. Auch wenn du schon geplant hast, lieber selbst umzuziehen, lohnt es sich, kostenlos Angebote einzuholen.

Dabei ist zu bedenken, dass ein Umzug mit einem Unternehmen zwar teurer als ein privat organisierter Umzug ist, man dabei allerdings einige Vorteile genießt. Neben der Zeit- und Arbeitsersparnis ist hierbei wohl die gesetzlich festgelegte Versicherung am wichtigsten. Geht also doch etwas zu Bruch oder verletzt sich jemand, zahlt die Versicherung des Unternehmens. Damit sparst du am Ende vielleicht sogar Geld gegenüber dem Selbstumzug.

Fazit: Zwar spart dieser Tipp nicht direkt Geld, allerdings kann er dir Folgekosten und Stress ersparen.

3. Steuerliche Ersparnisse und staatliche Hilfe

Die einfachste Ersparnis erhältst du in Form der Umzugskostenpauschale. Über diese kann jeder, ohne Vorlage von Einzelnachweisen, gewisse Umzugskosten anrechnen lassen. Dazu zählen unter anderem die Renovierung der alten Wohnung, der Einbau von elektrischen Geräten, Trinkgelder für die Umzugshelfer und auch das Ummelden eines Autos. Weitere Informationen dazu findest du hier.

Außerdem können viele weitere Kosten im Rahmen eines Umzugs als sogenannte Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden – vorausgesetzt der Umzug ist berufs- oder ausbildungsbedingt. Zu den umzugsbedingten Werbungskosten zählen zum Beispiel der eigentliche Transport, Kosten für einen Makler oder ggf. doppelte Mietzahlungen. Sollen die tatsächlichen Transportkosten geltend gemacht werden, muss der Umzug allerdings durch ein professionelles Umzugsunternehmen durchgeführt werden. Andernfalls kann die Kilometerpauschale von 30 Cent pro Kilometer beansprucht werden.

Fazit: Hier lässt sich vielleicht das meiste Geld sparen. Wer sich gut informiert, kann seinem Geldbeutel einen Gefallen tun.

Es liegt leider in der Natur der Sache, dass auch mit diesen Tipps ein Umzug nicht kostenlos durchzuführen ist. Doch mit etwas Planung kann der ein oder andere Euro gespart und stattdessen in die neue Wohnung investiert werden. Eine Liste für den Umzug kann hier Wunder wirken und die Planung immens erleichtern.