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Gibt es einen Unterschied zwischen Lohnsteuer und Einkommensteuer?

Fakt ist, es geht so oder so nur ums Geld.

Es gibt eine ganze Menge von Themen, mit denen man sich lieber nicht beschäftigen möchte. Der Vorstellungskraft sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die wenigsten werden sich wohl gerne mit Quantenphysik oder dem Kategorischen Imperativ auseinandersetzen wollen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Steuern. Bei Fachbegriffen wie Lohnsteuerermäßigungsantrag, Progressionsvorbehalt oder Teileinkünfteverfahren packen die meisten ihre 7 Sachen und machen sich über alle Berge. Dabei kann man bares Geld sparen, wenn man sich zumindest ein bisschen mit der Materie auskennt.

Viele unserer Kunden fragen uns, was eigentlich der Unterschied zwischen Lohnsteuer und Einkommensteuer ist. Zwar verwenden wir diese beiden Begriffe relativ häufig, aber so recht kann kaum jemand eine Antwort auf die Frage geben. Grund genug, sich damit intensiver zu befassen.

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Einkommensteuer vs. Lohnsteuer

Was vielen nicht bewusst ist, ist, dass die Einkommensteuer wesentlich umfassender ist als die Lohnsteuer. Bei der Lohnsteuer handelt es sich im Prinzip um eine Unterform der Einkommensteuer, die vom Arbeitgeber automatisch an das Finanzamt abgeführt wird. Lohnsteuer ist also von jedem Arbeitnehmer zu entrichten. Streng genommen wird mit der Lohnsteuer nämlich die jährliche Einkommensteuer im Voraus bezahlt.

Wie hoch die Lohnsteuer letztlich ausfällt, hängt von einigen Faktoren ab. Wie bereits erwähnt, wird das Einkommen von Angestellten zu einem bestimmten Teil bereits vom Chef einbehalten.

Die Höhe der Lohnsteuer orientiert sich in erster Linie an der Steuerklasse. Jede Steuerklasse gewährt gewisse Freibeträge, die sich wiederum steuermindernd auswirken und beim Abzug berücksichtigt werden.

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Einkommensteuer bei Selbstständigen

Wer nicht in einem Angestelltenverhältnis beschäftigt ist, muss auf seine Einnahmen Einkommensteuer zahlen. Wie hoch diese letztlich ausfällt, wird mit der Steuererklärung am Ende des Jahres ermittelt. Demzufolge gibt es keinen Automatismus, der die Steuer zu einem bestimmten Zeitpunkt abführt.

Bei Einkommensteuer und Lohnsteuer handelt es sich also nicht um Synonyme desselben Sachverhalts. Den Unterschied der beiden Steuerformen zu kennen, ist besonders wichtig, wenn Einnahmen aus nichtselbstständiger Arbeit erzielt werden.

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Umfassende Einkommensteuer

Einkommensteuer wird grundsätzlich auf Einkünfte natürlicher Personen erhoben. Die Höhe richtet sich in erster Linie nach dem Steuertarif. Beim Steuertarif handelt es sich um nichts anderes als den individuellen Steuersatz, der wiederum von den Gesamteinnahmen und dem Familienstand abhängt.

In Deutschland werden Bürger mit niedrigem Einkommen weniger besteuert als Menschen mit mehr Verdienst. Dieses Modell wird auch als progressives Steuersystem bezeichnet. Die Bemessungsgrundlage berechnet sich aus der Summe der Einkünfte abzüglich von Minderungsbeträgen. Bei diesen Abzügen kann es sich zum Beispiel um Freibeträge, Werbungskosten oder Entlastungsbeträge handeln.

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Zusammenfassung

  • Einkommensteuer ist keine Konstante
  • Steuerlast kann unterschiedlich hoch ausfallen
  • verschiedene Kriterien, die die Steuerlast beeinflussen
  • Höhe des Gesamteinkommens
  • Familienstand
  • Kinderzahl
  • Werbungskosten
  • Sonderausgaben
  • außergewöhnliche Belastungen
  • Lohnsteuer ist Unterform der Einkommensteuer

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